Karl Peters

Porträt Karl Peters in Militäruniform Bildarchiv DKG, Universität Frankfurt am Main

Zur Person

Karl Peters (1856-1918) war ein sadistischer Abenteurer, der sich mit Betrug und Gewalt 1884 Gebiete im östlichen Afrika aneignete. Die dortige Bevölkerung fürchtete ihn als „Mkono wa damu“ – den Mann mit den blutigen Händen. Deutsche Unternehmer finanzierten seinen „Eroberungszug“. Das vereinnahmte Land stellte die Reichsregierung als Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ (heutiges Tansania) unter kaiserlichen Schutz.

Vorbild für die Nazis

Nach dem „Verlust“ der deutschen Kolonien wurden in vielen Städten in den 1920/30er Jahren Straßen nach Karl Peters benannt. Die Nationalsozialisten verehrten ihn als „größten deutschen Kolonialpionier“.

Straßenschild Karl-Peters-Straße Zeichnung von Sofia Nikoleizig

Für Bielefeld ein „Afrikaforscher“

1963 wurde in Stieghorst in einem Neubauviertel eine Straße dem „Afrikaforscher“ Karl Peters gewidmet.

„Es gibt vielleicht kein vernichtenderes Urteil über die deutsche Kolonialbewegung bis 1945, als dass sie einen erfolgsarmen, gerichtsnotorisch kriminellen Psychopathen wie Peters als eine ihrer Leitfiguren verehrt hat.“

Hans Ulrich Wehler