Aktuelles

Wir fordern die Umbenennung der Karl-Peters-Straße! Dazu stellen wir Infos bereit, möchten so die Diskussion anregen und einen regen Austausch ermöglichen. Wir freuen uns, wenn Sie sich gern näher mit dem Thema beschäftigen möchten!

Die nächsten Bündnis-Treffen:
23. Mai, 28. August und 28. November 2024,
jeweils 18:30 Uhr im Welthaus Bielefeld
Neben Vertreter*innen der Bündnismitgliedsorganisationen sind auch interessierte Einzelpersonen sehr gern zur Teilnahme eingeladen!
Hierzu bitte vorher anmelden bei bi-postkolonial@welthaus.de


Koloniale Kontinuitäten überwinden
Veranstaltungsreihe in Westfalen-Lippe zu unserer kolonialen Vergangenheit und was wir heute daraus lernen können
18.04.–01.10.2024 in Bielefeld
Flyer der Veranstaltungsreihe

aus dieser Veranstaltungsreihe:

Poetry Slam zum SDG 10: Rassismus nicht mit uns!

Donnerstag, 18. April 2024, 18:30-20:00 Uhr, Café Welthaus
August-Bebel-Straße 62, 33602 Bielefeld

2015 wurden von allen Staaten der Erde, 17 nachhaltige Entwicklungsziele (Englisch: Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) beschlossen. Das 10. Ziel strebt den Abbau von Ungleichheit und ein selbstbestimmtes Leben für alle an. Dahinter steht u.a. die Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze, Politiken und Praktiken. Keine*r soll aufgrund von Alter, Geschlecht, Behinderung, Ethnizität, Herkunft, Religion oder aus rassistischen Gründen bei der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen werden. Die SDGs gelten für alle Länder und sollen bis 2030 erreicht werden. Doch wo steht Deutschland in Bezug auf das 10. nachhaltige Entwicklungsziel?

Auch in diesem Jahr präsentieren Slammer*innen ihre Texte rund um diese Frage und regen zum Nachdenken und Diskutieren an.

Die Teilnehmendenzahl vor Ort ist begrenzt.

Lesung: Rassismus – Zur Notwendigkeit der Überwindung eines kolonial-ideologischen Auslaufmodels

Mittwoch, 24. April 2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Café Welthaus
August-Bebel-Straße 62, 33602 Bielefeld

Kaum ein Konstrukt zur Organisation, Verteilung und Aufrechterhaltung von Macht und Besitzstand hat sich in dem Maße verselbstständigt wie der „moderne“ Rassismus. Nach wie vor sind wir alle mehr oder weniger in unseren jeweiligen „Farbgefängnissen“ gefangen. Wieso hält sich Rassismus so hartnäckig? Wie werden von Rassismus potentiell betroffene Menschen in weißen Gesellschaften – konkret in Deutschland – durch seine Wirkmacht in ihrem alltäglichen Leben, bei ihren gesellschaftlichen, ökonomischen oder politischen Aktivitäten, beeinflusst? Was kann Antirassismusarbeit in Deutschland leisten und was nicht? Warum sollte die tatsächliche Überwindung von Rassismus nicht nur als altruistischer Akt der weißen Mehrheitsbevölkerung verstanden werden? Kann Rassismus überwunden werden, ohne die global-ökonomischen Realitäten, die auch maßgeblich auf koloniale Umverteilungsprozesse zurückgehen, anzutasten?

Serge Palasie, Fachpromotor für entwicklungspolitische Bildungsarbeit mit Fokus Afrika, liest Auszüge aus seinen Beitrag „Rassismus – Zur Notwendigkeit der Überwindung eines kolonial-ideologischen Auslaufmodels“ in dem Sammelbuch „Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit“ (2021).

In Anschluss gibt es Möglichkeiten für einen Austausch und Diskussion. Die Teilnehmendenzahl vor Ort ist begrenzt.

Stadtführung: Koloniale Spuren in Bielefeld

Samstag, 27. April 2024, 11:00 – 16:00 Uhr, Treffpunkt: Altes Rathaus

Auch Bielefeld hat eine koloniale Vergangenheit: Kaufleute handelten schon vor Beginn der Kolonialzeit in Übersee. Andere zogen als Siedler, Missionare oder Soldaten in die deutschen Kolonien. Die Stadtführung lädt ein, sich mit Kolonialismus als Teil der Bielefelder Geschichte kritisch auseinanderzusetzen und schlägt einen Bogen zu kolonialen Kontinuitäten heute.

Begleitet wird der Rundgang von Dr. Barbara Frey.
Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt, deswegen ist eine Anmeldung erforderlich unter: bi-postkolonial@welthaus.de

Perspektivwechsel-Wanderung: Von Karl Peters zu Fatuma Elisabeth

Möchten Sie mehr über unser Projekt und die Diskussion einer Umbenennung der Karl-Peters-Straße erfahren? Bei unserer Wanderung (ca. 4 km) mit Bündnismitgliedern regen wir zur aktiven Beschäftigung mit dem Handeln des Kolonialverbrechers Karl Peters an, diskutieren mit Ihnen Vor- und Nachteile einer Straßenumbenennung bzw -umwidmung und stellen unseren Vorschlag für den künftigen Straßennamen vor.
So bringen wir die Gedanken in Bewegung und laden Sie zum Perspektivwechsel bei der Benennung von Straßennamen ein: Von der Ehrung von Tätern der deutschen Kolonialgeschichte hin zur Würdigung von Personen, die vom Kolonialismus betroffen waren.  

für Gruppen ab 8 Personen (Schulklassen, Studierende, betriebliche Bildungsveranstaltung etc.)
Dauer: ca. 2,5 Std.
Treffpunkt: Straßenecke Karl-Peters-/Amundsenstraße, Bielefeld-Stieghorst
Endpunkt: Alter Zionsfriedhof, Bielefeld-Bethel
Kosten: Wir bitten um Spenden für die Aufwendungen der Wanderung. Hierzu stimmen wir uns nach Ihrer Anfrage ab.

Terminanfrage unter: bi-postkolonial@welthaus.de

Das Welthaus Bielefeld bietet an:

Stadtführung: Koloniale Denkmäler in Bielefeld vom Welthaus Bielefeld

Stadtführung: Koloniale Spuren in Bielefeld

Do, 26.10.2023, 17:00 Uhr

Dauer jeweils ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Altes Rathaus; Endpunkt: Süsterkirche  

Was verbindet eine Stadt wie Bielefeld, weitab vom Meer, mit dem deutschen Kolonialismus? Spätestens seit dem 18. Jahrhundert waren Bielefelder Kaufleute im Überseehandel tätig. Menschen wanderten in die Kolonien aus und waren dort als Farmer, Missionare oder Soldaten tätig. Auf dem Johannisberg wurden Kolonialfeste gefeiert. Die Stadtführung „Koloniale Spuren in Bielefeld“ lädt ein, sich mit der Geschichte des Kolonialismus als Teil der Bielefelder Geschichte kritisch auseinander zu setzen und schlägt einen Bogen zu kolonialen Kontinuitäten heute.

Begrenzte Teilnehmendenzahl – Anmeldung erforderlich unter bi-postkolonial@welthaus.de

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine kleine Spende für das Welthaus Bielefeld ist erwünscht.

Vergangene Veranstaltungen:

Kino_mit_Gästen: Der vermessene Mensch

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Als im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung“ eine Delegation von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwestafrika“ nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), kennen. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Kurz darauf führt der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ zum Krieg mit den deutschen Besatzern. Hoffmann reist im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (Peter Simonischek), Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…

Deutschland 2021, R: Lars Kraume, D: Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek u.a.

Im Anschluss an die Filmvorführung bieten Vertreter*innen von Bielefeld postkolonial und des Bündnisses Decolonize Bielefeld ein Gespräch über die im Film dargestellten Ereignisse an. Diese haben seinerzeit auch nach Bielefeld und in die Region OWL hineingewirkt. Die Initiativen setzen sich für die bewusste Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte ein.

Donnerstag, 20. April 2023, 17 Uhr, Kamera Filmkunsttheater Bielefeld

Mittwochskino von Rhythmus Filmtheater und Partnerschaft für Demokratie, Schloß Holte-Stukenbrock
Nachbericht, 13. August 2023

Filmabend: 8. Mai 1945 – Europas vergessene Befreier

Seit 1945 herrschte in Europa weitestgehend Frieden. Bis Februar 2022 konnten sich die wenigsten Menschen einen Krieg in Europa vorstellen. Dass sich unsere Art zu leben, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung nach 1945 durchsetzen konnte, verdanken wir nicht nur den damaligen Siegermächten. Rohstoffe und teils zwangsrekrutierte Soldaten aus den Kolonien leisteten auch einen wichtigen Beitrag zum Sieg über Nationalsozialismus und Faschismus. Diese unterschlagene Geschichte, die globale Ungleichheiten weiter vergrößerte, behandelt der Film „8. Mai 1945 – Unsere Geschichte zählt“, der von der Stadt Köln 2020 anlässlich des 75. Gedenktags an die Befreiung Europas initiiert und finanziert worden ist.

Veranstalter: Eine Welt Netz NRW, Volkshochschule Bielefeld, Welthaus Bielefeld, IBZ Friedenshaus, Decolonize Bielefeld
Ansprechpartner: Serge Palasie, Gerd Kurbjuhn, Dr. Lara Esther Bartels

Fr, 28. April 2023, 18 Uhr
Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten
keine Anmeldung erforderlich
Im Rahmen der Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus

NahDran – das Stadtmagazin aus Bielefeld hat über uns berichtet! Das Team war bei der „Generalprobe“ unserer Perspektivwechsel-Wanderung vor Ort. Die Sendung im Bürgerfunk steht online zum Nachhören bereit.
Zur Sendung über das Bündnis Decolonize Bielefeld vom 26.04.2022 – 52 Min.

Decolonize Bielefeld: „Karl Peters muss weg!“

Mittwoch, 06.04.2022, 18.00 – 19.30 Uhr, online

Im vergangenen Jahr trat das Bündnis Decolonize Bielefeld mit der Forderung an die Öffentlichkeit, eine Straße in Stieghorst, die seit sechs Jahrzehnten den Kolonialverbrecher Karl Peters ehrt, umzubenennen. 2008 war eine entsprechende Forderung abgelehnt worden, die Straße wurde lediglich umgewidmet.
Das Bündnis Decolonize Bielefeld fordert eine kritische Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit und möchte einen Perspektivwechsel einleiten. Deshalb schlägt das Bündnis vor, die Straße nach Fatuma Elisabeth zu benennen, einem Kind aus dem östlichen Afrika, das 1891 nach Bethel gebracht wurde und dort vier Jahre später starb.
Aber wer war eigentlich Karl Peters und warum sollte nach ihm keine Straße mehr benannt sein? Und wer war Fatuma Elisabeth?
In dieser Veranstaltung möchte das Bündnis die Dekolonialisierung von Straßennamen diskutieren und sich mit den Teilnehmer*innen über Handlungsmöglichkeiten austauschen.

Veranstalter: Bündnis Decolonize Bielefeld

Veranstaltungsort: Online via Zoom

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus, 2022. Weitere Informationen unter: https://interkulturelles-bielefeld.de/dee/aktionswochen-gegen-rassismus/