Geschichte der Umbenennung

Die drei Karl Peters von Bielefeld

Vom Kolonialverbrecher zum Industriepionier

1988 forderte ein Bürger erstmals die Umbenennung der Straße. Ab 2001 trugen zivilgesellschaftliche Gruppen mit Diskussionsveranstaltungen und symbolischer Straßenumbenennung die Debatte in die Öffentlichkeit. Nach einem langen Prozess kam es jedoch nur zu einer zweifachen Umwidmung:

Da sich der zuerst vorgeschlagene Strafrechtsreformer Karl Peters (1904-1998) als NSDAP-Mitglied nicht zum Namensgeber eignete, entschied die Bezirksvertretung Stieghorst 2008, die Straße dem politisch unverfänglichen und bislang unbekannten Bielefelder „Industriepionier“ Karl Peters (1843-1922) zu widmen.

„Es ist offensichtlich, dass die verzweifelte Suche nach einem alternativen Karl Peters in erster Linie dazu diente, den Prozess der Umbenennung zu verhindern und damit erneut eine angemessene Auseinandersetzung mit und klare Positionierung zu kolonialen Kontinuitäten zu ermöglichen. Man kann hier nicht von einer Lösung sprechen, die in würdiger Weise an die Unterdrückung während des Kolonialismus erinnert.“

Serafin Eilmes von der Grünen Jugend Bielefeld,
die Teil des Bündnisses „Decolonize Bielefeld“ ist.